Physiotherapie in Bönnigheim
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Therapie bei Migräne

Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende, meist einseitige Kopfschmerzattacken gekennzeichnet ist. Diese können von mehreren Stunden bis zu drei Tagen andauern und gehen oft mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit einher.

 

Migräneaura

Bei etwa 20–30 % der Betroffenen tritt vor oder während der Kopfschmerzen eine sogenannte Aura auf. Sie ist durch vorübergehende neurologische Störungen gekennzeichnet, die Sehen (z. B. flimmernde Lichter oder Gesichtsfeldausfälle), Sprache oder andere sensorische Funktionen betreffen können. Auren entwickeln sich meist über 5–60 Minuten und klingen vollständig ab.

 

Diagnose

Die Diagnose erfolgt anhand der klinischen Symptome und schließt andere mögliche Ursachen der Beschwerden aus. Ärzt:innen nutzen hierfür die Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (ICHD-3). Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT können eingesetzt werden, um ernsthafte neurologische Erkrankungen auszuschließen.

 

Behandlung

  • Die Migränebehandlung gliedert sich in zwei Bereiche:
  • Akutbehandlung: Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen oder Paracetamol) und spezifische Migränemedikamente wie Triptane helfen, die Symptome während einer Attacke zu lindern.
  • Prophylaxe: Zur Vorbeugung werden Medikamente wie Betablocker, Antiepileptika oder CGRP-Antikörper eingesetzt. Nicht-medikamentöse Ansätze wie Entspannungstechniken, Akupunktur oder Biofeedback können ebenfalls wirksam sein.
     

Lebensstiländerungen

  • Die Anpassung des Lebensstils spielt eine wichtige Rolle bei der Migränebewältigung:
  • Regelmäßiger Schlaf und eine ausgewogene Ernährung können helfen, Auslöser zu vermeiden.
  • Stressmanagement und moderate Bewegung wie Yoga oder Ausdauersport wirken oft vorbeugend.
  • Das Führen eines Kopfschmerztagebuchs hilft, individuelle Trigger wie bestimmte Lebensmittel oder hormonelle Schwankungen zu identifizieren.

 

 

Einflüsse der Manuellen Therapie und Craniosakrale Osteopathie auf Migräne

Manuelle Therapie und die kraniosakrale Osteopathie (CSO) bieten effektive, nicht-invasive Ansätze zur Linderung von Migräne. Beide Methoden zielen darauf ab, Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Nervensystems und der Durchblutung zu regulieren, die häufig bei Migräne eine Rolle spielen.

 

1. Manuelle Therapie

Manuelle Therapie umfasst gezielte Mobilisations- und Manipulationstechniken, die auf die Verbesserung der Gelenkfunktion, der Muskelspannung und der nervalen Mobilität abzielen.

 

Wirkmechanismen bei Migräne:

  • Spannungsreduktion: Durch die Lockerung verspannter Muskeln, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich, können Kopfschmerzen gelindert werden, die als Trigger für Migräne wirken.
  • Verbesserung der Nervenmobilität: Die Mobilisation neuraler Strukturen kann Irritationen von Nerven reduzieren, die bei Migräne oft mitbeteiligt sind (z. B. der N. trigeminus).
  • Durchblutungsförderung: Durch die Optimierung der Gelenkbeweglichkeit und des Gewebetonus wird die zerebrale Durchblutung gefördert, was Migräneanfälle abschwächen oder verhindern kann.

 

2. Craniosakrale Osteopathie (CSO)

Die kraniosakrale Osteopathie konzentriert sich auf die Behandlung des kraniosakralen Systems, das Schädel, Wirbelsäule, Kreuzbein und die cerebrospinale Flüssigkeit umfasst.

 

Wirkmechanismen bei Migräne:

  • Entspannung des Nervensystems: Durch sanfte manuelle Impulse wird das autonome Nervensystem reguliert, was Stress und Spannung, häufige Migräneauslöser, reduziert.
  • Regulation der cerebrospinalen Flüssigkeit: CSO-Techniken fördern den freien Fluss der cerebrospinalen Flüssigkeit, was die Versorgung des Gehirns unterstützt und Druckgefühle im Kopf verringern kann.
  • Verbesserung der Schädelbeweglichkeit: Dysfunktionen in der Schädelbasis oder in Schädelnähten können Spannungen erzeugen, die Migräne fördern. CSO-Techniken lösen diese Blockaden.

 

Zusammengefasste Vorteile

  • Sowohl die manuelle Therapie als auch die CSO bieten eine ganzheitliche Behandlungsperspektive. Sie können:
  • Die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen reduzieren.
  • Die Lebensqualität durch Spannungsabbau und verbesserte Beweglichkeit steigern.
  • Eine medikamentöse Therapie ergänzen oder in manchen Fällen den Bedarf an Schmerzmitteln verringern.

 

Evidenzlage

Studien und Fallberichte zeigen, dass Patient:innen mit Migräne oft von diesen Therapieformen profitieren. Allerdings ist die Wirksamkeit individuell verschieden, und eine umfassende Diagnose sowie ein interdisziplinärer Ansatz sind entscheidend.

 

 

Diese ganzheitliche Herangehensweise ermöglicht es vielen Betroffenen, die Häufigkeit und Schwere ihrer Migräneanfälle deutlich zu reduzieren.

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